Vergiften wir uns selbst? Winzige Plastikpartikel sind überall um uns herum. Wissenschaftler*innen sagen, dass sie sogar in unseren Körper gelangt sind und eine große Gefahr für unsere Gesundheit darstellen könnten.
Plastik Stunden nach dem Essen im Gehirn gefunden
Vergiften wir uns selbst? Winzige Plastikpartikel sind uberall um uns herum. Wissenschaftler*innen sagen, dass sie sogar in unseren Korper gelangt sind und eine groSse Gefahr fur unsere Gesundheit darstellen konnten.
Katastrophe Plastik?
Laura packt ihr Mittagessen aus. Der Kartoffelsalat, den sie gemacht hat, war nicht so viel, also hat sie im Supermarkt etwas gebratenes Gemuse gekauft. Zum Herunterspulen hat sie eine Flasche Sprudelwasser dabei. Lecker!
Was sie nicht weiSs, ist, dass sie auch Plastik isst. Es stammt aus der Wasserflasche, der Verpackung ihres gebratenen Gemuses und der Dose, in der sie ihren Salat transportiert hat. Es kommt sogar von dem Brettchen, auf dem sie die Kartoffeln geschnitten hat.
Sie merkt es nicht, weil die Teilchen so klein sind. Sie hat schon von Mikroplastik gehort, d. h. von allen Plastikteilen, die weniger als funf Millimeter messen. Aber es gibt auch Nanoplastik, das sind Partikel, die zu klein sind, um sie zu sehen.
Beide Arten von Kunststoffen werden als MNPs bezeichnet.
Die Wissenschaftler*innen wussten bereits, dass sie in den Korper eindringen und sich dort bewegen konnen. Was noch beunruhigender ist, wie Experimente gezeigt haben, dass sie uber das Blut ins Gehirn gelangen konnen. In der Studie an Mausen wurde sogar festgestellt, dass MNPs nur zwei Stunden nach dem Essen in ihr Gehirn gelangen konnten.
Etwa 60% des jahrlich produzierten Kunststoffs wird fur die Verpackung von Lebensmitteln und Getranken verwendet. Nach einiger Zeit zerfallt es jedoch in MNPs - vor allem, wenn es Hitze ausgesetzt wird.
Expert*innen gehen davon aus, dass jemand, der regelmaSsig aus Plastikflaschen trinkt, uber 90.000 Partikel pro Jahr aufnimmt.
Sauglinge sind besonders gefahrdet, weil die Milchflaschen zur Sterilisierung erhitzt werden.
Eine Studie zeigt, dass Fische, die MNPs ausgesetzt sind, langsamer wachsen und weniger Nachwuchs bekommen.
Die vollstandigen Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht bekannt. Es gibt jedoch Befurchtungen, dass MNPs Herz, Lunge und Darm schadigen konnten. Sie konnten auch das Risiko von Krankheiten wie Diabetes erhohen.
Um dem vorzubeugen, raten Experten dazu, aus Glas- oder Metallflaschen zu trinken. Auch fur Lebensmittel solltest du naturliche Verpackungen verwenden.
AuSserdem ist es gut, Kleidung aus Baumwolle oder Wolle zu tragen. Wenn man synthetische Kleidung in der Waschmaschine wascht, werden Unmengen an MNP-Mikrofasern freigesetzt.
Glossar
Ja: MNP sind so weit verbreitet, dass wir ihnen nicht entkommen konnten - selbst wenn wir nichts kaufen wurden, was Plastik enthalt. Wir wissen nicht genau, was sie mit unserem Korper anstellen, aber es kann nichts Gutes sein.
Nein: Wir sind standig mit Dingen konfrontiert, die schlecht fur uns sind, von Keimen bis hin zu Lebensmitteln, und unser Korper findet Wege, mit ihnen umzugehen. Selbst wenn sich MNPs als schadlich erweisen, werden wir eine Resistenz gegen sie aufbauen.
Oder... Plastik schadet uns vielleicht, aber es hat uns auch sehr viel Gutes gebracht. Das Verpacken von Lebensmitteln und Getranken in Plastik erleichtert den Transport und die Lagerung und tragt dazu bei, die Preise niedrig zu halten.
vergiften (regelmaSsig) - to poison
winzig - tiny
gelangen (regelmaSsig) - to reach
die Verpackung - packaging
der Kunststoff - plastic
eindringen (unregelmaSsig) - to enter
etwas ausgesetzt sein (unregelmaSsig) - to be exposed to sth.
aufnehmen (unregelmaSsig) - to take sth. in
entkommen (unregelmaSsig) - to escape