Geht das Klonen von Wildtieren zu weit? Eine neue Erfolgsgeschichte über die Wiederansiedlung von Wildtieren hat die Frage aufgeworfen, wie man gefährdete Arten am effizientesten schützen kann. Nun sind einige der Meinung, dass es an der Zeit ist, das Thema Klonen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wisente, Baren und Wolfe vorm Aussterben bewahrt
Geht das Klonen von Wildtieren zu weit? Eine neue Erfolgsgeschichte uber die Wiederansiedlung von Wildtieren hat die Frage aufgeworfen, wie man gefahrdete Arten am effizientesten schutzen kann. Nun sind einige der Meinung, dass es an der Zeit ist, das Thema Klonen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Im ersten Buch Mose wird Adam die Aufsicht uber "alles Gewurm, das auf der Erde kriecht", ubertragen (1,26). Nach dem Alten Testament steht der Mensch an der Spitze der Nahrungskette. Doch fur Tiere wie Riesenhyanen, Baren, Lowen, Adler, Schlangen und sogar Riesenkangurus waren wir bis vor kurzem nur Beute.
Doch das Blatt hat sich gewendet. Fast alle Arten, die uns als Beute dienten, sind heute vom Aussterben bedroht oder bereits ausgerottet. Unsere Vorfahren waren uberrascht zu sehen, dass wir wilde Tiere jetzt nicht langer bekampfen, sondern sie retten wollen.
Die Nachrichten erwecken oft den Eindruck, dass unser Bemuhen erfolglos ist, da in den letzten Jahrzehnten unzahlige Pflanzen- und Tierarten ausgerottet wurden.
Ein neuer Bericht, der von Rewilding Europe in Auftrag gegeben wurde, fand jedoch Anzeichen dafur, dass viele ehemals gefahrdete Wildtierarten sich dank der MaSsnahmen wieder erholen. Dazu gehort der graue Wolf, der eurasische Biber, die Kegelrobbe, das europaische Bison, der Seeadler und der Braunbar.
Dennoch sind einige Wissenschaftler:innen der Meinung, dass der Schutz gefahrdeter Arten effektiver ware, wenn man sie klonen wurde.
Zahlreiche gefahrdete Saugetiere wurden bereits geklont, darunter der arktische Wolf, das SchwarzfuSsfrettchen und die afrikanische Wildkatze.
Aber nicht alle befurworten Klontechnik. Einige sind der Meinung, dass dieses Verfahren mit ethischen Problemen behaftet ist. AuSserdem werden die Zerstorung von Lebensraumen und die Bejagung durch den Menschen, die die Ursache fur das Aussterben von Tieren sind, nicht berucksichtigt. Bemuhungen, ausgestorbene Tiere zu klonen, konnten von groSserem Nutzen sein, aber die meisten Wissenschaftler:innen halten dies immer noch fur unmoglich.
Der Naturschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Hierbei geht es nicht nur um die Gesundheit des Planeten, sondern auch um das Wohlergehen der Menschen, wie manche meinen. Forschungen haben gezeigt, dass zwei Stunden Aufenthalt in der Natur pro Woche so gut fur uns sein konnten wie funf Stuck Obst und Gemuse pro Tag oder 150 Minuten Sport pro Woche. Nun wird heftig daruber gestritten, wie weit wir gehen sollten, um dies zu erreichen.
Aber geht das Klonen von Wildtieren zu weit?
Ja: Das Klonen von Tieren ist unberechenbar und unethisch. Es gibt nur wenige Erfolgsgeschichten, und das potentielle Risiko ist viel hoher als der Nutzen. Das Artensterben muss dringend gestoppt werden, und die Klontechnologie entwickelt sich im Schneckentempo.
Nein: Wir mussen alle Moglichkeiten zum Schutz unserer Wildtiere prufen, und dazu gehort auch das Klonen. Wenn es uns gelingt, die Klonmethoden fur lebende Arten zu perfektionieren, konnen wir auch Wege finden, um ausgestorbene Arten wiederzubeleben, was von noch groSserem Nutzen ware.
Oder... Vor allem mussen wir dem Schutz unseres Planeten und unserer Tierwelt so schnell wie moglich Prioritat einraumen. Wenn die Klontechnologie zu diesem Zweck entwickelt werden kann, konnen wir einige ethische Probleme zugunsten des Allgemeinwohls beiseite schieben. Wenn nicht, mussen wir uns auf die Wiederbewaldung verlassen.
der Wettlauf - race
aussterben (unregelmaSsig) - to go extinct
drohen (regelmaSsig) - to threaten, or to be under threat of sth.
die Aufsicht - supervision
die Nahrungskette - food chain
die Beute - prey
die Art - species
das Bemuhen - effort
die MaSsnahme - measure
sich erholen (regelmaSsig) - to recover
das Saugetier - mammal