Sollte das Geschlecht im Ausweis stehen? In den USA gibt es M oder F. Seit letzter Woche steht fest: X wird zur dritten Option. In den Niederlanden geht die Debatte in eine andere Richtung.

Dieser Kampf ist fast vorbei. Die USA haben angekundigt, dass Burger ihr bevorzugtes Geschlecht jetzt selbst wahlen konnen. Bald wird es eine Option X geben.

Damit tritt die USA einer kleinen, aber wachsenden Gruppe an Landern bei. Unter anderem bieten Indien, Malta, Neuseeland und Argentinien jetzt eine nicht-binare Option an.

Die offentliche Meinung wandelt sich. In mindestens zehn Landern kann man jetzt seine Dokumente andern lassen, ohne medizinische Intervention.

Bis zu 1,7 % der Menschen werden intersexuell geboren. Andere leiden unter Geschlechtsdysphorie.

Aber viele Kulturen kennen seit jeher drei oder mehr Geschlechter.

Fur intersexuelle Amerikaner:innen wie Mary Emily O'Hara bedeuten diese Änderungen, dass sie Ausweise besitzen, die ihrem „authentischen Selbst" entsprechen.

Die Niederlande haben jedoch eine andere Losung. Sie planen, auf Geschlechtsmarkierungen in Dokumenten ganz zu verzichten.

Befurworter argumentieren, dass die Einbeziehung von Rasse und Religion zu Diskriminierung fuhre. Gleiches gelte fur das Geschlecht. Der Zweck eines Dokuments sei es, zu beweisen, dass die Menschen das sind, was sie vorgeben zu sein. Laut niederlandischen Beamten hilft die Angabe des Geschlechts dabei nicht.

Sollte das Geschlecht eines Menschen im Ausweis stehen?

Nein. Dies sind unnotige Informationen. Wir mussen unsere Sexualitat, Religion oder politische Uberzeugung ja auch nicht erklaren, warum sollte das Geschlecht dann abgedruckt werden? Das Gesetz sollte blind sein und wir sollten nach einer Welt ohne Schubladendenken streben.

Ja, denn es wurde intersexuellen Menschen das Existenzrecht verweigern. Die Politik und Medizin haben intersexuelle und nicht-binare Menschen uber Generationen unsichtbar gemacht. Sie leben aber in einer Gesellschaft, die auf Binaritat basiert. Die Einbeziehung der eigenen Identitat gibt nicht-binaren Menschen ein machtiges Werkzeug, um fur ihre Rechte zu kampfen.

Antrag - application

Abgelehnt - declined

Akte X

Anerkennung - recognition

Geschlechts - gender

Bevorzugtes - preferred

Wandelt - changes

Geschlechtsdysphorie - gender dysphoria

Entsprechen - represent

Geschlechtsmarkierungen - gender markers

Befurworter - supporters

Einbeziehung - Including

Unnotige - unnecessary

Abgedruckt - printed

Schubladendenken - thinking in categories

Existenzrecht - right to exist