Selbstopfer: Priester gibt Leben für Fremden

Ist das Aufopfern des eigenen Lebens das ultimative Zeichen von Menschenliebe? Berichten zufolge gab ein Priester in Italien sein Beatmungsgerät auf, damit ein Jüngerer leben sollte.
Vor zwei Wochen starb Pater Giuseppe Berardelli, ein Priester in Norditalien, im Krankenhaus. Er war 72 Jahre alt und hatte Covid-19.
Dem Krankenhaus in der Lombardei zufolge – einer der am schlimmsten vom Coronavirus betroffenen Gegenden – hatten Gemeindemitglieder ihm ein Atemgerät besorgt, um ihm zu helfen, die Krankheit zu bewältigen.
In einem Akt unglaublicher Selbstaufopferung aber gab er das Gerät an einen jüngeren Patienten ab, den er gar nicht kannte.
Wie für tausende andere in Italien war Guiseppe Berardellis Fall von Covid-19 tödlich.
Mindestens 50 italienische Priester sind Covid-19 inzwischen zum Opfer gefallen. Letzten Dienstag leitete Papst Franziskus ein Gebet für die Verstorbenen und lobte ihr „heldenhaftes Beispiel“.
Ein Freund von Pater Giuseppe bestreitet jedoch, dass das Ganze überhaupt stattgefunden habe.
Nichtsdestotrotz ist es eine herzerwärmende und inspirierende Geschichte, die an ähnliche Taten aus Menschenliebe in der Geschichte erinnert.
Maximilian Kolbe, ein polnischer Franziskanermönch, der in Auschwitz gefangen war, bot sich selbst im Tausch für einen anderen an, der von den Nazis zum Verhungern verurteilt worden war.
John Robert Fox, ein US-amerikanischer Lieutenant im 2. Weltkrieg lockte deutsche Truppen zu sich und ließ seine Kampfgenossen dann Geschütze auf ihn abwerfen. Dadurch konnten die alliierten Truppen sich in Sicherheit begeben.
Ist die Selbstaufopferung der größte Akt der Menschenliebe?
Wahre Nächstenliebe
Ja. Sein Leben für einen anderen zu opfern ist der höchste Edelmut. Die Geschichte ist uralt: von Luke Skywalker in Die letzten Jedi bis zu Bing Bong in Alles steht Kopf.
Andererseits, obwohl die Tat an sich emotional beeindruckend ist, reduziert der Opfertod die Nächstenliebe auf einen einzigen Moment. Ein der Tugend und Wohltätigkeit gewidmetes Leben erfordert wesentlich mehr Hingabe. Ein alleiniger Akt der Menschenliebe kann nie so viel Wert sein wie Jahre der Großmut und Güte.
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Manche Leute Sagen
„Lasst uns liebenswürdig miteinander umgehen; nicht aus Angst vor Schuldgefühlen oder Vergeltung, sondern aus reiner Großmut.“
J. M Coetzee, südafrikanischer Autor; Auszug aus seinem Roman SchandeWas meinst Du?
F & R
- Was wissen wir?
- Wir wissen, dass der Opfertod eine lange Tradition in der Kultur und Mythologie hat. Es ist das einfachste Beispiel, einem anderen Gutes zu tun. Es gibt keine Möglichkeit eines schlechten Hintergedankens - es ist der ultimative Akt der Nächstenliebe. Selbstaufopferung appelliert auch an unser ethisches Verständnis: Eigennutz ist schlecht und Selbstlosigkeit ist gut.
- Was wissen wir nicht?
- Wir können nicht wissen, ob sich selbst zu opfern je die beste Lösung ist. Wir wissen nicht, ob Nächstenliebe so dramatisch sein muss, um effektiv zu sein. Es kann gut sein, dass die gütigsten Menschen die sind, die immer und immer wieder geben – nicht nur das eine Mal.
Wichtige Begriffe
- Betroffenen
- Hit.
- Gemeindemitglieder
- Parishioners.
- Atemgerät
- Respirator.
- Selbstaufopferung
- Self-sacrifice.
- Tödlich
- Fatal.
- Zum Opfer gefallen
- Fell victim to.
- Gebet
- Prayer.
- Heldenhaftes Beispiel
- Heroic example.
- Bestreitet
- Denied.
- überhaupt stattgefunden
- Actually took place.
- Nichtsdestotrotz
- Nonetheless.
- Franziskanermönch
- Franciscan friar.
- Tausch
- Exchange.
- Verhungern
- Starve to death.
- Kampfgenossen
- Comrades-in-arms.
- Geschütze
- Artillery.
- Edelmut
- Generosity.
- Tugend
- Virtue.
- Gewidmetes
- Dedicated to.
- Großmut
- Generosity.
Werde Experte
- Eine 101-Jährige ruft zur Mitmenschlichkeit auf – ohne großes Selbstopfer. Bild.de. (0:57)
- Auch Welt.de berichtet von der Opferbereitschaft des italienischen Priesters. (434 Wörter plus Video)
- Falsche Stories sind nicht das Schlimmste; die Gerüchteküche brodelt gefährlich. Hier kann man Fakt von Fake unterscheiden. t-online.de. (1,220 Wörter)