Geht das zu weit? Der Tod eines Joggers in Italien hat die Diskussion über ein Programm zur Wiederansiedlung von Bären in Europa neu entfacht.
Tragodie in den Alpen: Bar totet Jogger
Geht das zu weit? Der Tod eines Joggers in Italien hat die Diskussion uber ein Programm zur Wiederansiedlung von Baren in Europa neu entfacht.
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Die Polizei brauchte nicht lange, um den Morder von Andrea Papi zu identifizieren. Die Leiche des 26-jahrigen Laufers wurde vor zwei Wochen am Hang eines Berges in den Brenta-Dolomiten gefunden - zusammen mit DNA-Spuren seines Angreifers. Eine sorgfaltige Analyse ergab, dass es sich um JJ4 handelt - eine 17-jahrige Braunbarin.
Forster mit Spurhunden machten sich auf die Suche nach ihr und folgten ihren Spuren durch den Schnee. Als man sie fand, wurde sie in eine Falle gelockt und betaubt. Von dort aus wurde sie in ein Tierpflegezentrum gebracht, wo ihr Schicksal auf sie wartet.
Der Gouverneur der Region, Maurizo Fugatti, wollte sie auf der Stelle toten lassen. Aber zwei Umweltschutzer haben bei den ortlichen Gerichten Einspruch eingelegt. Der Fall wird am 11. Mai verhandelt.
Fugatti glaubt, dass JJ4 wieder toten konnte, wenn man sie am Leben lasst. Umweltschutzer argumentieren, dass sie nur ihrem Instinkt gefolgt ist, um ihre Jungen zu schutzen.
2014 erlitt ein Pilzsammler Verletzungen, als er sich zwischen eine Barin und ihre Jungen stellte. Die Barin wurde eingefangen, starb aber an den Folgen der Betaubung. Umweltschutzer:innen waren emport.
Im letzten Jahrhundert wurden die Baren in den Alpen fast ausgerottet. In den 1990er Jahren gab es nur noch vier. Um die Population wiederzubeleben, wurden zehn Baren aus Slowenien ins Land geholt. Jetzt gibt es uber 100.
Die Bevolkerung war sehr dafur, die Baren wieder anzusiedeln. Manche Menschen sehen in ihnen jedoch eine Bedrohung fur Menschen und Nutztiere.
Angriffe von Baren sind eigentlich sehr selten. In Schweden, wo es 4.000 bis 5.000 Baren gibt, kommt es im Durchschnitt zu einem Vorfall pro Jahr.
Marco Antonelli, der fur die World Wildlife Foundation arbeitet, glaubt, dass Papis Tod hatte verhindert werden konnen. Er ist der Meinung, dass die Menschen vor den Gefahren gewarnt werden mussen, die von Baren ausgehen:
"Wir hatten uns ein Beispiel an Nordamerika nehmen sollen, wo es sehr klare Schilder gibt, die die Offentlichkeit daruber informieren, dass es Baren in der Gegend gibt und wie sie sich verhalten sollen... Es ist unverantwortlich zu sagen, dass Baren getotet werden sollten."
Geht das zu weit?
Ja: Der Schutz von Wildtieren ist ein lohnenswertes Ziel, aber nicht, wenn dabei Menschenleben und die Existenzgrundlage von Landwirten gefahrdet werden. Umweltschutzer sollten sich auf kleinere und weniger gefahrliche Tiere konzentrieren.
Nein: Baren sind ein essentieller Teil des Okosystems und es ist schrecklich, dass sie gejagt werden und ihr Lebensraum vom Menschen zerstort wird. Wir sollten wilde Gebiete den Tieren uberlassen, die dort ursprunglich gelebt haben.
Oder... Die ganze Idee des "Rewildings" ist ein Irrglaube. Der Mensch hat sich wie jede andere Spezies so entwickelt, und nimmt sich von der Natur, was er kann. Wenn andere Lebewesen ihnen in die Quere kommen, ist das ihr Pech.
aussterben (unregelmaSsig) - to go extinct
die Wiederansiedelung - rewilding
entfachen (regelmaSsig) - to spark
die Spur - trace
der Forster, die Forsterin - forest rangers
der Spurhund - tracker dog
das Junge - cub
die Betaubung - sedation
ansiedeln - reintroduce
das Nutztier - farm animal