Können wir unsere Ozeane noch retten? Experten sagen, wenn wir den Meeren Raum zur Erholung geben, können sich die Fischpopulationen regenerieren, Lebensräume wiederhergestellt und das Klima gerettet werden. Aber ist das realistisch?
Diese Insel macht ernst beim Schutz ihrer Meere
Konnen wir unsere Ozeane noch retten? Experten sagen, wenn wir den Meeren Raum zur Erholung geben, konnen sich die Fischpopulationen regenerieren, Lebensraume wiederhergestellt und das Klima gerettet werden. Aber ist das realistisch?
Niue ist eines der kleinsten Lander der Welt, aber es kontrolliert ein riesiges Meeresgebiet, in dem Graue Riffhaie, Buckelwale und Seeschlangen leben.
Die polynesische Insel plant, 100 % ihrer Gewasser zu schutzen. Die Regeln beschranken den Fischfang auf spezielle Zonen. Die Regierung lasst traditionelle Kanus und Tauchen zu, um die Gemeinden und den Tourismus zu unterstutzen.
„Der Ozean ist alles fur uns", sagt Premierminister Dalton Tagelagi. Aber er ist bedroht. Die globale Erwarmung lasst die Korallen ausbleichen. Die Uberfischung hat seine Okosysteme geschadigt.
Wissenschaftler wollen, dass die fuhrenden Politiker der Welt bis 2030 mindestens 30% der Ozeane zu Meeresschutzgebieten machen. Derzeit sind nur 2,4 % vollstandig geschutzt. „Es ist sehr optimistisch zu glauben, dass wir die 30% bis 2030 erreichen werden", sagt die Expertin Patricia Majluf.
Aber konnen Meeresparks unsere Meere retten?
„Alles, was sie bewirken, ist, dass die Fischerei woanders hingeht", sagt der Forscher Ray Hilborn. Drei Milliarden Menschen sind auf Fisch als Nahrungsmittel angewiesen. Kritiker sagen, dass Fangverbotszonen den Fischergemeinden schaden.
Ein Funftel des Fisches wird illegal gefangen. Niue hat keine Marine, um seine Gewasser zu uberwachen, und viele Nationen sind auf die Einnahmen aus der Fischerei angewiesen.
Untersuchungen zeigen jedoch, dass Meeresparks dazu beitragen, die Fischbestande wieder zu beleben und die Kohlenstoffemissionen zu verringern. Sie schutzen die Laichgebiete und tragen so zur Erholung der Bestande bei.
„Die einzige Moglichkeit, mehr Nahrung aus dem Meer zu gewinnen, besteht darin, mehr zu schutzen", sagt der Okologe Enric Sala.
Letztes Jahr wurde im Dokumentarfilm Seaspiracy die Theorie aufgestellt, dass die Meere bis 2048 „praktisch leer" sein werden. Wissenschaftler sagen, dass dies unwahrscheinlich sei und die Filmemacher die Daten nur „herausgepickt" hatten.
Dennoch ist die Uberfischung nach wie vor ein Problem. Der Experte Holden Harris warnt: „Ein Drittel der weltweiten Fischbestande wird uberfischt."
Der Ozean ist fur die Regulierung des Erdklimas von grundlegender Bedeutung. „Wir tragen unseren Teil dazu bei, ihn fur unsere kunftige Generation zu schutzen", sagt Premierminister Tagelagi. Die Zukunft des Lebens auf der Erde hangt davon ab, was im Meer geschieht.
Konnen wir unsere Meere noch retten?
Ja: Die Natur ist unverwustlich. Sie wird sich wieder erholen, wenn man ihr Zeit dafur gibt. Die wissenschaftliche Forschung hilft dabei, die bedrohtesten Okosysteme ins Visier zu nehmen. Und neue Technologien wie Drohnen konnen der illegalen Fischerei Einhalt gebieten.
Nein: Diese Schutzgebiete tragen nicht dazu bei, die Menge an Plastik- und Industrieabfallen zu reduzieren, die in die Ozeane gekippt werden. Oder die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Ressourcen. Leider ist dies zu wenig und zu spat.
Oder... vielleicht. Wenn einkommensschwache Lander im Pazifik es sich leisten konnen, ihre Meere zu schutzen, konnten reichere Nationen folgen. Aber das bedeutet, dass wir noch mehr andern mussen, was wir in die Meere einbringen und was wir aus ihnen herausnehmen.
ernst machen - to get serious about sth.
Schutz - protection
Erholung - recovery
Lebensraum - habitat
wiederherstellen - to restore
beschranken - to limit
Fischfang - fishing
tauchen - to dive
schadigen - to damage
uberwachen - to surveil
Laichgebiet - spawning ground
Bestand - stocks